Kopfplatzwunde


 

Einer der neuen Assistenten wäre mir fast entfallen, was

nicht zu entschuldigen wäre .Er ist zwar eigentlich

Staatsbürger unseres Landes ,verbrachte jedoch eine

geraume Zeit unter Medizinmännern in irgend einem

Urwald unserer guten alten Erde. Wahrscheinlich springt

man dort noch mit Knochen oder ähnlichen Dingen im

Kreis um den Kranken. Auf jeden Fall gefällt mir die

Vorstellung gut. Auf jeden Fall scheint er noch das Harz

der Bäume im Haar zu haben .Nun trug es sich zu das

eine alt bekannte Patientin wieder den Weg zu uns fand.

Von selbst ist übertrieben, man wurde standesgemäß mit

dem großen rot weißen Wagen vorgefahren. Diesmal

hatte sie sich eine doch recht große und stark blutende

KPW,Erklärung siehe Überschrift, zugezogen ! Unsere

Freundin hatte laut Labor 3.98 auf dem Zünder

dementsprechend benahm sie sich auch .Für uns war das

nichts ungewöhnliches aber unser Häuptling war etwas

fassungslos,sie war aggressiv wie immer pöpelte uns in

gewohnter Weise voll und hantierte mit Händen und

Füßen. Übrigens stammen von ihr solche Sätze wie "Du

nimm deine Pfoten weg , du hast Handschuhe an du bist

Gynäkologe" oder aber "Du Drahtnase dich kenn ich

doch.Klotz nicht so blöd sonst gibt' s welche aufs

Maul.". Bei solchem Umgang muss man ja eine an der

Waffel kriegen ! Man kann sich denken das in einem

derartigem Zustand eine Wundversorgung total

unmöglich war . Unser Häuptling stand am Kopfende und

hielt in aller Seelen Ruhe die Birne Der Patientin zu , den

es spritzte doch ganz gewaltig ! Wir fragten ob er den in

diesem Zustand nähen wollte . Worauf er nur mit den

Schultern zuckte! Trotz allen Wiederstandes unserer

Patienten hatten meine Kollegin und ich es geschafft

einen venösen Zugang zu legen! Nun schaute ich meine

Kollegin an und fragte den großen Krieger ,wie wäre es

mit etwas Ruhigstellung ? Er sagte ja ! Ich schlug ein

Mittel vor was er auch akzeptierte. Im Hinterkopf hatten

wir schon das Gegenmittel, was sich noch als nützlich

erweisen sollte ! Meine Kollegin hatte 15 mg

aufgezogen,für Neugierige , es handelt sich um

Dormicum. Wie viel geben wir ,fragte ich ? Die Antwort

kam prompt! " Die Hälfte! " Aus dieser Antwort

schlossen wir das er keinen Plan hatte. Man könnte jetzt

sagen das wir ihn auflaufen lassen wollten , an dem war

nicht so, als ich 7,5 hineinjagte. Die Patientin

beruhigte sich zusehends und uns war etwas mulmig bei

der Sache ! Es folgte die Wundversorgung in

gewöhnlicher Art und Weise. Dies schien man im Busch

zu beherrschen ! Als er noch ein Schädel CD anordnete

,weil die Patientin immer müder Worte fragten wir ob

die Dosis nicht etwas zu hoch war ! Er schaute sie an

und meinte ,JA . Wir fragten nach dem Gegenmittel

,worauf die Antwort kam das müssen sie doch Wissen.

Nun schaute ich meine Kollegin an , und sie ging ohne

Worte den Stoff holen . Ihr versteht das ich nun keine

weiteren Namen preisgebe um nicht Nachahmer auf den

Plan zu rufen .Die erforderliche Menge der Droge

wusste er auch nicht ! Was tut man in so einem Fall?

Man liest in aller Seelenruhe den Beipackzettel , und

spricht wir probieren es mal so ! Und wir hatten

wahrhaft Glück sie erwachte wieder ! Nun sollte das CD

folgen, wozu sie aber schon wieder zu wach war ! Wir

wiederholten das selbe Spiel noch einmal , doch diesmal 

lief es etwas besser den wir dosierten selbst. Natürlich

ließen wir ihm in den Glauben er hätte alles im Griff, ,

was auch unser Patientin gut tat. Nach Erledigung der

notwendigen Formularen, die wir vorsichtshalber selbst

ausfüllten(OP - Protokoll u. a.) brachten wir sie auf

Station! Was wäre zu diesem Vorgang noch zu sagen !

Hab eine robuste Natur dann kommst du

auch gesund vom Flur!


 

Kapitel 18
 

 

 

 

 

 

 

 

 

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