| 3.Alkoholvergiftung
Es war eigentlich eine Nacht wie immer. Draußen war es dunkel ,was für 3.30 Uhr nichts ungewöhnliches ist. Im Flur schimmerte das von mir schon bezeichnete hervorragende Schummerlicht. In dieser Nacht hatte eine Assistenzärztinder Inneren Abteilung Dienst in der NA. Wir kennen uns schon lange deshalb wage ich auch Du zu sagen. Erwähnte ich schon das es Samstag Nacht war. Diese wird im Normalfall gern von Pat. für einen Besuch in unserer NA genutzt. Aus Gründen wie ich kann nicht schlafen (Wir würden gern Antworten , wir auch nicht),plötzlicheund unerwartete Rückenschmerzen und der gleichen mehr. Doch dieser Samstag lag etwas ab von der Norm. Wir hatte bis ca.2. 00Uhr gut zu tun mit Reklamationen aus dem Pflegeheim, wie z.B. “Meldung von der Leitstelle” Möchten gerne anmelden ,Pat. bei ihnen gestern entlassen ,jetzt ganz plötzlich unterzuckert. Verdammt wieder 4 Wochen Arbeit auf Station umsonst. Achne , umsonst ist es nicht richtig es müsste heißen vergeblich.Des weiteren die Samstag üblichen Platz- und Schürfwunden nach plötzlichem Sturz die sich im nachhinein meist als übliche Schlägerei entpuppten. Den daraus entstehenden Ärger beim nach Hause kommen sind wir gewohnt. Doch dazu später mehr Als unsere Ärztin ca. 3.00 Uhr zu Bett ging , sie hat ja nur Rufbereitschaft und muss den nächsten Tag weiterarbeiten bis mindestens 16, 00 Uhr, natürlich hatte sie vorher noch ihren Kaffee getrunken , sie wissen doch wegen der Bräune vom Personal, erhielten wir einen Anruf von der Rettungsleitstelle. Guten Morgen Pfleger Max, wie schon erwähnt man nennt mich auch "Nachteule oder Meester (nicht zu verwechseln mit der Tagesmeester`n " Unsere Chefin”),wir möchten anmelden, Pat.stark alkoholisiert glaubt er hat eine Alkoholvergiftung.Darauf meine Rückfrage: Was heißt hier glaubt? Darauf Antwort von der Leitstelle : Wir waren schon 4 malvor Ort , der hat einfach einen Knall. Die Notärztin weiß nicht mehr weiter wir bringen ihn jetzt mit und mach tmit ihm was ihr wollt. Darauf gab ich zur Antwort: Bringt mal ,wir werden es schon richten. Wir haben öfters welche von dieser Sorte! Leitstelle Antwortete erleichtert: Danke Max. Bis später! Daraufich : Ich hoffe heute Nacht nicht mehr! Leitstelle.” Mal sehn,und Tschüß!” Bei der Anmeldung eines Süffigen dachte ich mir nicht viel,war nicht der erste und letzte, aber was dann kam fäll tmir schwer zu beschreiben. Ich besprach diese Meldung mit meiner Kollegin , und wir waren uns einig, Zur Inspektion in den Schockraum. Man muss ja auf alles vorbereitet sein,könnte ja mal haarig werden. Wenig später fuhren die Notärztin und der NEF (Notarzteinsatzfahrzeug)vor. Wir standen schon bereit um die Trage in Empfang zu nehmen da kam schon eine völlig aufgelöste Notärztin auf uns zu und murmelte "Der muss doch in die Klapper . Vier mal waren wir schon auf dem Dorf doch der glaubt nicht das er nüchtern ist. Macht mit DEM was ihr wollt! " Wir sprachen leichtsinnig dahin das werden wir es schon richten! Und ganz schnell waren alle verschwunden. Bevor wir unser Ärztin weckten , man bedenke die kurze Ruhezeit, es war jetzt 3.30 Uhr, versuchten wir aus dem Pat.etwas herauszubekommen. Dies gestaltete sich schwieriger als gedacht. Er bestand auf seiner Alkoholintoxikation.Für nicht Mediziner bedeuted es nicht anderes wie zwei übern Durstgetrungen. Wir fragten ob ihm den Übel sei oder er Kopfschmerzen hatte .Er verneinte alles und bestand auf seiner Vergiftung. Auf die Frage wieviel er den getrunken habe gab er zwei Saft an. Daraufhin schwante uns schon böses wenn wir jetzt unsere Ärztin wecken würden. Uns blieb ja keine andere Wahl, sonst hätten wir diesen Uhu ja bis früh an der Backe. Also griff ich mutiger als sonst zum Telefon und meldete einen "medizinischen Notfall". Dies ist so eine Art Kodewort für eine Labalie oderVerrückte. Am anderen Ende der Leitung nur ein müdes"Ja ". Als sie drei Minuten später noch nicht erschienen war motzte der schwer Kranke schon ob wir nichts unternehmen wollen er müsse sonst sterben. Das wäre der mir Erstbekannte Fall von versterben nach dem GENUSSvon 0-Saft. Just in diesem Moment schlug auch unsereÄrztin schlaftrunken im Schockraum auf. Wir berichteten kurz über den sehr schlechten Allgemeinzustand des Pat. und das er sich deshalb im Schockraum befand, wo wir alles eine eventuelle Reanimationvorbereitet hatten. Sie schaute uns an und kam zur gleichen Diag. "Morbus Mütze ", man könnte auch sagen der hat nicht alle Latten am Zaun .Solche Gedanken sind aber sehr tief in einer Schwesternseele verborgen als das sie jemals das Tageslicht zu sehen bekamen.Alles wenn und aber nützte uns nichts mehr. Also auf in den Kampf! So kam es das wir den Schockraum betraten und die Ärztin mit müden Augen ein "Guten Morgen" hervorbrachte und ihn fragte was den sein Leiden wäre. Sie fragte wohl etwas zu müde nach dem Befinden des Pat.,worauf dieser sofort explodierte und zu dem Schluss kam ihn nehme wohl keiner ernst. Sie können sich denken was wir dachten, denke ich Diag. F... ! Die Ärztin bemühte sich noch einmal nach seiner wohl sehr ernsten Symtomatik zu fragen . worauf der Pat auf den Dreh kam wir würden ihn wohl verarschen. Das war dann unsere Ärztin zu viel und sie schickte uns vor die Tür wohl wissend das wir lauschten. Doch da wurde es auch schon laut , so wie wir sie überhaupt nicht kannten. Sie sprach(Zitat): "Wenn sie mit 25 nicht in der Lage sind sich richtig zu besaufen ,dann kann ich auch nicht dafür !Gute Nacht."Hochrot verschwand sie im Bereitschaftszimmer und ward nicht mehr gesehen. Nun hatten wir diesen Pat. wieder am Bein KLEBEN. Auf die Frage wie er jetzt wieder nach Hause komme und wo er sich beschweren könnte,antworten wir höflich mit dem Taxi und bei der Geschäftsleitung.Diese Antwort hatten wir uns wohl nicht gut überlegt, denn sofort kam zur Antwort mit dem er sei ja schließlich krank und überhaupt hat ihn ja auch der Notarzt hierher geschleift. Nun soll er dafür sorgen das er auch wieder nach Hause kommt. Seine nächste Fragerichtete sich nach den "ÖFFNUNGSZEITEN" der Betriebsleitung.Auch diese Frage stellte uns keiner größeren Herausforderung. Bitte nach telefonischer Absprache und reichten gleich die Nummer dazu. Doch es stellte sich immer noch die Frage "Wie kriegen wir ihn wieder los" auf die wir noch keine Antwort wussten. Doch wir hatten Glück! Wir wissen nicht genau warum ,wahrscheinlich im Delirium rief er seine Mami an und lies sich abholen. Somit war ein Pat. erfolgreich behandelt und ich hatte ein paar Zellen weniger. Übrigens ging es meiner Kollegin nicht anders, und wir verdrängten es wie gewohnt. Nur unsere Ärztin, inzwischenFachärztin erinnert manchmal lächelnd an die Alkoholintoxikation mit 0,0 Promille.
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